Polizei
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
IMAGO/Poitout Florian/ABACA

Bobigny – Bei einem Schusswaffenangriff in einer Pariser Vorstadt sind ein Mensch getötet und mehrere weitere schwer verletzt worden. Die Schüsse seien am Freitagabend kurz vor Mitternacht in einem Viertel der Vorstadt Sevran gefallen, teilte die Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der eskalierenden Gewalt zwischen Drogenbanden. Einen weiteren Vorfall mit einem Toten gab es zudem im südfranzösischen Toulouse.

Als die Polizei am Tatort eintraf, lagen nach Angaben aus Ermittlerkreisen vier Verletzte am Boden. Rettungskräfte leisteten demnach Erste Hilfe, konnten das Leben eines Schwerverletzten aber nicht mehr retten. Die drei anderen wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser im Großraum Paris gebracht. In der Nacht wurden im Krankenhaus von Aulnay-sous-Bois, einer Nachbarstadt von Sevran, noch drei weitere Menschen mit Schussverletzungen behandelt.

Bandenkriminalität

Die Pariser Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Ermittelt wird den Angaben zufolge wegen vorsätzlicher Tötung und versuchter vorsätzlicher Tötung durch eine organisierte Bande. Der Schütze war ersten Erkenntnissen zufolge auf einem Parkplatz aus einem Auto gestiegen, hatte mehrere Schüsse abgegeben und war dann zusammen mit dem Fahrer des Wagens geflohen. Festnahmen gab es zunächst nicht. Sevrans Bürgermeister Stéphane Blanchet geht nach eigenen Angaben von einer Abrechnung im Drogenmilieu aus.

Sevran liegt zwischen der Pariser Innenstadt und dem internationalen Flughafen Charles de Gaulle nordöstlich von Paris. Ende März hatte die Polizei im Zuge einer landesweiten Großrazzia gegen Drogenbanden auch in Servan zugeschlagen.

Schusswechsel in Toulouse

In Toulouse gab es Samstag früh einen weiteren Schusswaffenangriff. Die Feuerwehr teilte mit, sie habe auf offener Straße zwei Männer mit Schussverletzungen vorgefunden. Ein Mann sei gestorben und der andere sei als "dringender Notfall" ins Universitätsklinikum gebracht worden.

Laut der Regionalzeitung "La Dépêche du Midi" fielen die Schüsse in der Nähe einer Diskothek im Nordosten der Stadt. Die beiden Opfer saßen demnach in einem Fahrzeug, der oder die Täter konnten fliehen. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. (APA, 4.5.2024)