Im Tourismus waren Mitarbeiter bereits vor der Corona-Pandemie vielfach Mangelware.

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Der erwartete Dämpfer in der heimischen Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine schlägt mittlerweile am Arbeitsmarkt durch. Das legen die aktuellen Daten von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) nahe. Demnach lässt die zuletzt deutliche Erholung spürbar nach – auch wenn die Zahl der Arbeitslosen in Österreich weiter rückläufig ist.

Im Vergleich zur Vorwoche ist die Anzahl der Menschen ohne Job – inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer – nur mehr um 757 gesunken. In der Woche davor lag der Rückgang erheblich darüber.

251.396 der insgesamt 323.702 beim AMS gemeldeten Personen befinden sich auf Jobsuche, 72.306 nehmen an Schulungsmaßnahmen teil. Neben dem Krieg in der Ukraine spielen für die gebremste Entwicklung laut Arbeitsminister Kocher "saisonale Effekte rund um die Osterferien, die ja im Vergleichsjahr zu einem anderen Zeitpunkt lagen, eine gewisse Rolle."

Dynamik bleibt hoch

Ungeachtet dessen sei die Dynamik am Arbeitsmarkt weiterhin hoch. Mit 123.897 sind so viele offene offenen Stellen gemeldet wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders viele Jobs gibt es im Handel, in der Warenproduktion und dank der anlaufenden Saison im Tourismus. Mitarbeiter würden aber auch in der Baubranche und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht.

Dass der Arbeitsmarkt derzeit in deutlich besserer Verfassung ist als in den vergangenen Jahren, hat Kocher mehrfach betont. Auch die aktuellen Zahlen untermauern dies. Anfang April 2021 gab es laut Arbeitsministerium um 119.198 mehr arbeitslose Personen als heute. Damals gab es einen harten Lockdown in Ostösterreich. Anfang April 2019 – also vor der Pandemie – waren die Arbeitslosenzahlen ebenfalls um 34.351 Personen höher als heute.

Kurzarbeit rückläufig

Deutlich rückläufig ist auch die Kurzarbeit. Gab es Ende März noch 163.809 Voranmeldungen, sind es nun 42.677. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Kurzarbeitsanträge, die nur bis Ende März gelaufen sind, nicht mehr verlängert wurden, so der Arbeitsminister: "In den nächsten Wochen könnte sie aufgrund von weiteren Kurzarbeitsprojekten im Produktionssektor etwas steigen." (Regina Bruckner, 12.4.2022)