Das Rathaus von San Miguel Totolapan.

Foto: EPA/Stringer

Mexiko-Stadt – Bewaffnete haben in einer südmexikanischen Kleinstadt den Bürgermeister und 17 weitere Menschen getötet. Der Überfall ereignete sich am Mittwoch in San Miguel Totolapan, bestätigte die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats Guerrero, Sandra Valdovinos, am Abend im Fernsehsender Milenio bestätigte. Hinter dem Anschlag stand vermutlich das lokale Verbrechersyndikat Los Tequileros, wie mehrere Zeitungen berichteten. Die Hintergründe blieben zunächst unklar.

In einem Video behaupteten angebliche Mitglieder der Gruppe, in die 24.000-Einwohner-Stadt zurückgekehrt zu sein, um ihre kriminellen Geschäfte zu betreiben. Die Angreifer ließen nach der Tat stundenlang die Zufahrtswege zum Rathaus mit Bussen und Lastwagen blockieren, um die Sicherheitskräfte am Durchkommen zu hindern. Die Fassade des Rathauses wies mehrere Einschusslöcher auf.

Gouverneurin droht mit Vergeltung

Unter den Opfern befand sich auch der Vater des Bürgermeisters, zwei Leibwächter sowie der Direktor der Stadtpolizei. "Die bösartigen Angriffe auf den Bürgermeister und die Beamten des Stadtrats werden nicht ungestraft bleiben", schrieb die Gouverneurin von Guerrero, Evelyn Salgado, auf Twitter.

Mexiko erlebt eine Spirale der Gewalt. Es gibt zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben und um Kontrolle über Gebiete kämpfen. Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert. (APA, 6.10.2022)