Zürich Hauptbahnhof: Der größte Schweizer Bahnhof konnte sich an die Spitze des "European Railway Station Index" setzen.

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Die internationale Verbraucherschutzorganisation Consumer Choice Center hat für ihren dritten jährlichen European Railway Station Index die 50 größten Bahnhöfe Europas in Bezug auf das Fahrgasterlebnis, angefangen bei der Belegung der Bahnsteige und der Erreichbarkeit bis hin zur Anzahl der Ziele und der Sauberkeit, bewertet. Unter anderem wurden die Gastronomie und frei verfügbares Wifi in der Bewertung berücksichtigt. Außerdem wurden die Anzahl der Fahrstühle, der barrierefreie Zugang für Rollstuhlfahrer sowie Beschilderungen untersucht. Weitere Kriterien, die für den Index eine Rolle spielten, waren die Fahrgastzahlen, die Zahl der nationalen und internationalen Verbindungen, Verfügbarkeit von Erste-Klasse-Lounges und Rideshare-Möglichkeiten.

Die Goldmedaille geht in diesem Jahr an den Hauptbahnhof Zürich (93 Punkte). Er glänzt zwar nicht mit den meisten internationalen und nationalen Zielen, dafür hat er eine große Anzahl von Geschäften/Kiosken, Restaurants und Imbissbuden zu bieten, lautet die Begründung. Die Silbermedaille teilen sich mit je 91 Punkten Frankfurt am Main Hauptbahnhof, München Hauptbahnhof, Berlin Hauptbahnhof, Milano Centrale und Amsterdam Centraal.

Der Gare de Lyon (81 Punkte) muss sich seinen dritten Platz nicht mit anderen teilen. Roma Termini seinen vierten allerdings mit dem Hauptbahnhof von Hannover. Beide kommen auf 78 Punkte. Die "Top 10" schließt der Hauptbahnhof Düsseldorf mit 76 Punkten.

Wien nicht im Ranking

Wie im letzten Jahr sieht man auch heuer: Im European Railway Station Index sind vor allem nordeuropäische Bahnhöfe in den Top 10. Roma Termini und Mailand Centrale sind die einzigen südeuropäischen Bahnhöfe unter den zehn bestplatzierten. Der letztjährig zehntplatzierte Bahnhof Moskau Kazansky scheint im aktuellen Index gar nicht auf: Man habe Russland aufgrund des Krieges gar nicht erst bewertet, heißt es dazu beim Consumer Choice Center. Warum allerdings der Wiener Hauptbahnhof, im vergangenen Jahr immerhin auf Rang zwei, unter allen 50 bewerteten Bahnhöfen gar nicht mehr aufscheint, ist ein Rätsel.

Noch etwas fällt auf: Die Größe eines Bahnhofs bedeutet nicht unbedingt mehr Komfort oder bessere Infrastruktur. Einige der größten Bahnhöfe wie Paris Gare du Nord, Madrid Atocha oder Châtelet-Les Halles schafften es in Bezug auf das Fahrgasterlebnis nicht einmal unter die besten zehn. (max, 30.11.2022)

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