Der Grenzübergang Bab al-Hawa darf für Hilfslieferungen wieder genutzt werden.
AFP/OMAR HAJ KADOUR

Damaskus/New York – Nach einer Blockade im UN-Sicherheitsrat hat Syrien den Vereinten Nationen weitere humanitäre Hilfslieferungen aus der Türkei in Rebellengebiete des Bürgerkriegslands erlaubt. "Die Regierung der Arabischen Republik Syrien hat die souveräne Entscheidung getroffen, den Vereinten Nationen und ihren Sonderorganisationen die Erlaubnis zu erteilen, den Grenzübergang Bab al-Hawa zu nutzen", so der UN-Botschafter Bassam Sabbach am Donnerstag. Die Erlaubnis gelte für sechs Monate.

In den vergangenen Tagen waren Millionen Notleidende im Nordwesten Syriens nach einem Veto Russlands im Sicherheitsrat gegen eine Verlängerung des Mechanismus um neun Monate von neuen Lieferungen abgeschnitten. Auch ein Gegenentwurf Moskaus, der eine Verlängerung um sechs Monate vorgesehen hätte, scheiterte. 85 Prozent aller Güter für den Nordwesten laufen den UN zufolge über den Grenzübergang Bab al-Hawa. Er ist seit der Nacht von Montag auf Dienstag geschlossen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in dieser Region 4,1 Millionen Menschen Unterstützung. Russland ist einer der engsten Verbündeten von Syriens Regierung. Machthaber Baschar al-Assad hatte in den vergangenen Jahren auf die Schließung der Grenzübergänge gepocht, um Einfluss auf von Rebellen gehaltene Teile des Landes zurückgewinnen. Nach dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei vor einigen Monaten hatte Assad zwei weitere Grenzübergänge zur Türkei übergangsweise freigegeben: Bab al-Salam und Al-Ra'ee sind weiter offen. Bab al-Hawa ist aber deutlich wichtiger. (APA, 13.7.2023)