Das Bild zeigt (noch) ein Apple iPhone 14 Pro
Schenkt man Analysten Glauben, dürfte Apple die nächste iPhone-Generation stark verbessert haben.
APA/AFP/BRITTANY HOSEA-SMALL

Noch gibt es kein genaues Veröffentlichungsdatum für die nächste iPhone-Generation. Man kann aber davon ausgehen, dass sie im Herbst an den Start gehen wird – das ist zeitlich gar nicht mehr so weit entfernt. Dementsprechend laufen die Vorbereitungen bei Apple schon auf Hochtouren, und eines sollte klar sein: Die Spezifikationen stehen längst fest. Und auch gut informierte Analysten wie Mark Gurman wissen bereits, wohin die Reise gehen wird. Schenkt man ihnen Glauben, dürften diesmal richtig viele Neuerungen für das iPhone 15 und iPhone 15 Pro (Max) drin sein.

Wie man es in den letzten Jahren bereits gewohnt war, wird es heuer wieder die meisten neuen Features und Updates nur für die Pro- und Pro-Max-Modelle geben. Zu den Neuerungen für das "normale" iPhone zählt diesmal die im letzten Jahr bei den Pro-Modellen eingeführte "Dynamic Island"-Notch. Bekannt und von den meisten lang ersehnt ist der Wechsel von Apples proprietärem Lightning-Kabel zu USB-C-Ladeanschlüssen, der ebenfalls alle Modelle betreffen wird.

Auch der Ultrabreitband-Chip soll für die komplette Generation ein umfassendes Upgrade erfahren. Der neue Chip dürfte Leistung und Energieverbrauch für standortbasierte Funktionen wie Airdrop und die Ortung mit der Find-My-App verbessern. Eine weiterentwickelte, stromsparendere LiDAR-Scanner-Technologie von Sony wird ebenfalls erwartet, die die Tiefenmessung für AR-Apps und Fotos im Nachtmodus verbessern könnte.

Pro und aufwärts

Rein äußerlich betrachtet sollten sowohl das iPhone 15 Pro als auch das Pro Max laut Gurman zudem mit einem robusteren Titanrahmen, dünneren Rändern und einem neuen anpassbaren Aktionsknopf anstelle des üblichen iPhone-Stummschalters ausgestattet sein. Beide Pro-Modelle werden mit dem A17-Bionic-SoC auf 3nm-Basis zudem wieder einen Leistungsschub erhalten, die Unterstützung von Wi-Fi 6E soll in Zukunft schnellere und vor allem stabilere Konnektivität gewährleisten. Zusätzlicher Arbeitsspeicher soll mehr Apps im Hintergrund aktiv halten können.

Auch nicht sofort sichtbar sind zwei weitere interessante Neuerungen für das Innere der Pro-Modelle: Ein neues Akku-Design soll bei gleicher Kapazität platzsparender ausfallen, sich langsamer erwärmen und nicht zuletzt eine längere Lebensdauer aufweisen. Außerdem soll das Design generell so gestaltet sein, dass sich Pro-Modelle künftig leichter reparieren lassen – ein leicht wechselbarer Akku, wie es sich die EU wünscht, bleibt vorerst freilich eine Illusion.

Ausschließlich dem Pro-Max-Modell vorbehalten sein dürfte eine Periskop-Telekamera, die im Vergleich zu früheren iPhones eine verbesserte Zoomfunktion verspricht. Bei einem Periskop-Objektivsystem wird in der Regel ein Hauptobjektiv verwendet, um ein Bild aufzunehmen. Durch die Verwendung eines Winkelspiegels oder Prismas wird das Licht um 90 Grad abgelenkt und auf ein zweites Objektiv gerichtet, das es dann an den Bildsensor weiterleitet. Der Bildsensor und das zweite Objektiv sind seitlich im Smartphone platziert, um die Brennweite zu verlängern.

Verzögerungen und Engpässe möglich

Kleiner Wermutstropfen: Die Markteinführung der neuen iPhone-Generation findet möglicherweise später statt als erwartet. Kolportierte Produktionsprobleme könnten das übliche Launch-Fenster im September ein wenig nach hinten verschieben und zudem die Verfügbarkeit der Geräte einschränken. Zu den größten Produktionshürden scheinen die von LG gebauten Displays zu zählen, die bei entsprechenden Zuverlässigkeitstests durchgefallen sein sollen. Im Gegensatz dazu bestanden die Displays von Samsung dieselben Tests.

Dieser Misserfolg von LG wird auf den Versuch von Apple zurückgeführt, mit der neuen Generation die Displayränder zu verkleinern. Trotz dieser Schwierigkeiten plant Apple, rund 85 Millionen Einheiten rechtzeitig auf den Weg schicken zu können, was in etwa der gleichen Menge an iPhone 14 entspricht, die im letzten Jahr hergestellt wurden. Ob das auch gelingt, wird sich erst zeigen.

Im Rahmen dieser Neuerungen ist es auch offensichtlich, dass zumindest teilweise mit einer weiteren Preiserhöhung zu rechnen ist. Barclays-Analyst Tim Long prognostizierte kürzlich, dass Apple den Preis für die iPhone 15 Pro-Modelle um 100 bis 200 US-Dollar im Vergleich zu den iPhone-14-Pro-Modellen erhöhen kann. Es wäre fast schon verwunderlich, wenn Europa nicht auch davon betroffen wäre. (bbr, 31.7.2023)