Reed Jobs und Laurene Powell Jobs
Reed Jobs hat auch beruflich ein enges Verhältnis mit seiner Mutter Laurene Powell Jobs.
AMANDA ANDRADE-RHOADES

Oft ist Reed Jobs noch nicht in die Öffentlichkeit getreten. Der älteste Sohn von Apple-Gründer Steve Jobs und Laurene Powell Jobs ändert das mit einer aktuellen Pressemitteilung. Dort kündigt der 31-jährige Unternehmer an, mit der Venture-Capital-Firma Yosemite künftig in die Krebsforschung investieren zu wollen.

Früher Fokus

"Bei meinem Vater wurde Krebs diagnostiziert, da war ich zwölf Jahre alt", erzählt Jobs der "New York Times" in einem ersten Interview nach der Firmengründung. Seitdem fokussierte der junge Jobs sein Interesse auf die Onkologie. Mit 15 Jahren bekam er ein Praktikum in Stanford. Der Grundstein für seine künftige Firma war gelegt, die nach dem Nationalpark benannt ist, wo seine Eltern sich 1991 das Jawort gegeben haben.

200 Millionen Dollar konnte Jobs via Investoren für sein Projekt Yosemite bereits einsammeln. Unter den Geldgebern waren etwa das MIT, die Rockefeller University, der US-Manager John Doerr und das Memorial Sloan Kettering Cancer Center. Laut der Pressemitteilung wird das Venture-Capital-Unternehmen ein duales Strukturmodell aufweisen, bestehend aus einem gewinnorientierten Unternehmen und einem von Spendern beratenen Fonds. Letzterer soll Zuschüsse für forschende Wissenschafter gewähren und auch wegen Risikofinanzierung bei Yosemite anklopfen.

Aufbauen wird Jobs sein Businessmodell auf dem auf Ausbildung und Gesundheit fokussierten Emerson Collective, wo er als Managing Director tätig war. Gegründet wurde die Organisation 2004 von seiner Mutter. Geld wurde hier unter anderem für Medizinunternehmen wie das Gentherapie-Start-up Elevatebio oder Getlabs, die Diagnosegeräte für zu Hause produzieren, aufgestellt.

Geschäftssinn

Den Traum, einmal Venture-Capitalist zu sein, hatte er nie, gesteht er in dem Interview. "Aber mir wurde klar, dass, wenn man etwas wirklich umsetzen und selbst zusammenbauen möchte, man in dieser Rolle viel besser bestimmen kann, welches Geld dafür vorhanden ist, welche Richtung das Projekt einschlagen soll und was der wissenschaftliche Schwerpunkt sein wird."

Das Interesse für das Gesundheitswesen sei zu einem Großteil durch den Tod seines Vaters entstanden. "Mein Vater starb an Krebs, als ich in Stanford war", erzählt er. Reed Jobs wollte zu dieser Zeit Arzt werden und Menschen heilen, doch der Tod nahm ihn mehr mit, als er zugeben wollte. "Ich konnte nicht mehr, als er nicht mehr da war."

Den Weg des Unternehmers im Gesundheitswesen ging er in den letzten Jahren, obwohl er in Stanford weder Wirtschaft noch Medizin fertig studierte. Laut Website der Universität schloss er allerdings sowohl einen Bachelor als auch einen Master in Geschichte ab. Seinen dennoch ausgeprägten Geschäftssinn könnte er demnach unter Umständen von seinem Vater geerbt haben. (red, 2.8.2023)