Damaskus – Im Süden Syriens haben erneut tausende Menschen gegen die Regierung von Machthaber Bashar al-Assad protestiert. An der Kundgebung in der Provinzhauptstadt Suwaida nahmen am Freitag zwischen 3.500 und 4.000 Menschen teil, wie ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP am Telefon sagte. Ein anderer Aktivist gab ähnliche Schätzungen ab. Damit war es die größte Kundgebung seit dem Beginn neuer Proteste in der von der Regierung kontrollierten Provinz Suwaida im vergangenen Monat. Am Mittwoch waren in Suwaida drei Menschen durch Schüsse verletzt worden, als Demonstranten versuchten, ein Büro der Regierungspartei Baath zu schließen. Aktivistinnen und Aktivisten machten Baath-Parteimitglieder für die Gewalt verantwortlich.

Protest gegen Regierung in Syrien.
Bei den seit Wochen andauernden Protesten hatten Demonstrierende wiederholt Türen von Büros der regierenden Baath-Partei verschlossen.
EPA/STRINGER

Auslöser der Proteste war die Entscheidung der Regierung, Subventionen für Benzin aufzuheben. Die Abschaffung der staatlichen Zuschüsse trifft viele Menschen in Syrien hart, zumal die wirtschaftliche Lage nach zwölf Jahren Krieg ohnehin verheerend ist. Bei den Protesten in den vergangenen Wochen hatten Demonstrantinnen und Demonstranten immer wieder Türen von Büros der regierenden Baath-Partei verschlossen.

Die Region Suwaida ist das Kernland der Drusen-Minderheit. Seit Beginn des Syrien-Kriegs 2011 haben zehntausende junge Männer aus der Region den Militärdienst verweigert. Von den Kämpfen ist Suwaida weitestgehend verschont geblieben. Der Bürgerkrieg in Syrien hatte 2011 mit der Niederschlagung friedlicher Proteste begonnen. Seitdem wurden mehr als eine halbe Million Menschen getötet und mehrere Millionen Menschen vertrieben. (APA, 15.9.2023)