Gegen Russland gelten mehrere Sanktionspakete.
AFP/NATALIA KOLESNIKOVA

Steyr - Eine oberösterreichische Firma sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, gegen Russland-Sanktionen zu verstoßen, weist diese allerdings entschieden zurück. Der russische Historiker und Journalist Kamil Galeev twitterte, dass GFM Steyr Radialschneidemaschinen nach Russland liefere, die für die Panzerproduktion eingesetzt würden. Das Unternehmen teilte auf seiner Homepage mit, dass es sich um eine "Falschmeldung" handle.

Galeev behauptet, dass sich die russische Artillerieproduktion vollständig auf einige Dutzend Radialschmiedemaschinen von GFM Steyr stütze und man auch Ersatzteile von dort beziehe. Das Unternehmen wies das zurück: "GFM verurteilt zutiefst den Einmarsch Russlands in die Ukraine und selbstverständlich halten wir uns an alle umgesetzten Sanktionen gegen Russland und unterstützen diese voll und ganz. Seit langem haben wir keinen einzigen Geschäftsfall mit russischen Unternehmen", hieß es in einer am Mittwoch online veröffentlichten Erklärung.

Das Unternehmen, das laut Firmenbuch seinen Umsatz von rund 32 Millionen Euro 2021 auf knapp 70 Millionen Euro 2022 gesteigert hat und in Privateigentum ist, beschäftigt nach Angaben auf seiner Homepage 400 Mitarbeitende in Österreich, Großbritannien und den USA. Produziert werden unter anderem Fräs- und Radialschneidemaschinen, wobei "wir in den Nischen, in denen wir uns bewegen, Weltmarktführer sind", ist dort zu lesen.

In einer Stellungnahme gegenüber dem STANDARD teilt GFM Steyr mit, dass es in der Vergangenheit mit zwei Unternehmen aus Russland Geschäftsbeziehungen unterhalten habe. Eines der beiden falle heute unter die Sanktionen. Mit dem mittlerweile sanktionierten Unternehmen gebe es aber bereits seit dem Jahr 2012 keinen Geschäftskontakt mehr, mit dem anderen seit dem Jahr 2014. Spätestens seit 2014 also "wurden keine Ersatzteile geliefert oder auch andere Dienstleistungen verkauft", so GFM Steyr. (APA, red, joge, 15.11.2023)