Die Weihnachtsfeiertage verbrachte Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im kleinen Familienkreis, unter anderem mit ihrem Ex-Lebensgefährten Andrea Giambruno. Gemeinsam haben die beiden eine siebenjährige Tochter. Doch schon am Montag (25. Dezember) war Schluss mit der Weihnachtsidylle: Meloni kehrte an den Schreibtisch zurück, um sich auf ihre für den Donnerstag angesetzte Bilanzpressekonferenz zum Jahreswechsel vorzubereiten. Doch diese musste die Chefin der rechten Fratelli d'Italia kurzerhand absagen: Plötzliche Schwindelanfälle machten ein Arbeiten unmöglich. Neuer Termin: 4. Jänner.

Giorgia Meloni muss ein paar Tage lang pausieren.
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Wie das Büro der Ministerpräsidentin am Donnerstag berichtete, hatte Meloni in den ersten Tagen nach Weihnachten mit einem Syndrom zu kämpfen, das in der Medizin als "gutartiger Lagerungsschwindel" bezeichnet wird. Knapp zwei Tage lang habe Meloni im Bett bei Dunkelheit verbringen müssen – nun gehe es ihr schon besser, sie könne bereits kurz aufstehen und telefonieren. Als "Vorsichtsmaßnahme" werde sie aber einige weitere Tage pausieren, hieß es.

Harmlos, aber sehr unangenehm

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) gilt in der Regel als harmlos und stellt die wohl häufigste krankhafte Schwindelform dar. Er ist eine krankhafte Veränderung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr und macht sich sich meist als Drehschwindelattacke bemerkbar. Betroffene haben das Gefühl, dass sich ihre gesamte Umgebung schnell um sie dreht. Ausgelöst werden die Anfälle etwa durch Bewegen des Kopfes oder beim Hinlegen. Die Anfälle dauern in der Regel zehn bis 20 Sekunden.

Ob die jüngsten Schwindelepisoden eine Spätfolge einer Influenza-Erkrankung oder aber durch Stress ausgelöst worden sein könnten, ist nicht bekannt. Jedenfalls gilt die 46-jährige Meloni, die seit Oktober 2022 als erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung steht, als besonders aktiv.

Im kommenden Jahr übernimmt Italien die Präsidentschaft in der Gruppe der sieben größten demokratischen Industrienationen (G7), beim Gipfeltreffen Mitte Juni 2024 in Apulien fungiert Meloni als Gastgeberin – ihr politisch bis dahin wohl wichtigster internationaler Auftritt. (gian, APA, 28.12.2023)