Julia Grosz (Franziska Weisz) und Falke (Wotan Wilke Möhring) im
Julia Grosz (Franziska Weisz) und Falke (Wotan Wilke Möhring) im "Tatort" aus Hamburg.
Foto: NDR/Georges Pauly

Was zum Schluss alles möglich ist. Locker und gelöst singt die sonst eher spröde und zurückhaltende Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) in einer Hamburger Kneipe. Das Ständchen gilt ihrem Kollegen Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring), der sein 25-jähriges Dienstjubiläum feiert. Lokalrunde für alle inklusive.

Nur Falke selbst muss im Tatort mit dem Titel Was bleibt von seiner Party abhauen, denn ein ihm zunächst Fremder hat Fragen an ihn: Erinnerst du dich an mich? Wirst du mir diesmal helfen?

Bevor der Kommissar irgendeinen Durchblick hat, wird der Mann tot aufgefunden. Dann kommen langsam bei Polizist Falke die Erinnerungen hoch an die Zeit vor 20 Jahren, als er in einem Jugendklub für Geflüchtete gearbeitet hat.

Nun ist seine Bekanntschaft von damals tot, aber nicht wenige sind klammheimlich erleichtert. Denn sie alle haben sich vor dem Bosnier gefürchtet.

Falke-Fans kommen bei diesem Tatort, den die ARD am Neujahrstag, der ORF aber erst am 7. Jänner zeigt, auf ihre Kosten. Der Krimi startet rasant, dreht dann ein paar weniger spannende Schleifen zum Thema Migration und schlägt zum Schluss noch einmal einen überraschenden Haken.

Dazwischen singt Falkes Partnerin Grosz, was man gerne hört. Aber daran gewöhnen kann man sich nicht, denn ihr dreizehnter Fall ist auch der letzte. Franziska Weisz steigt aus und lässt ­Falke allein zurück.

Der Brief mit einem verlockenden Stellenangebot liegt vor, Falke findet ihn und ist not amused. Aber dann kommt am Ende alles ohnehin noch einmal ganz anders. Wieder ein Haken. Der aber ­hätte nicht mehr sein müssen. (Birgit Baumann, 1.1.2024)