Mehrere Polizisten hinter Absperrband.
De Polizei hat den Tatort abgesperrt.
APA/dpa/Christoph Reichwein

Duisburg – Auf dem Heimweg von der Schule sollen zwei Kinder am Mittwoch in Duisburg von einem 21-Jährigen angegriffen und schwer verletzt worden sein. Die Polizei war im Großeinsatz. Der Verdächtige sei wenig später in Tatortnähe widerstandslos festgenommen worden, teilten die Ermittler mit. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst völlig offen. Die Polizei stellte ein Messer und eine Taschenlampe als Tatwaffen sicher.

Mit beiden Gegenständen habe der Verdächtige auf die Kinder eingeschlagen und eingestochen, hieß es aus Polizeikreisen. Die Tat wurde gegen zwölf Uhr auf einer Straße in einem Wohngebiet im Duisburger Stadtteil Marxloh verübt. Die beiden Kinder – ein Bub und ein Mädchen – hätten sich nach dem Angriff in eine katholische Volksschule zwei Querstraßen weiter retten können. Dort sei ihnen eine Lehrerin zu Hilfe gekommen, berichtete die Polizei.

Anschließend seien beide ins Krankenhaus gebracht worden. Zumindest bei einem der beiden Kinder gaben die Ärzte vorsichtig Entwarnung: Es bestehe keine Lebensgefahr. Zum Gesundheitszustand des zweiten Kindes gab es laut Polizei zunächst noch keine genaueren Informationen.

Ermittlungen laufen

Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der Ermittler um einen Deutsch-Bulgaren. Er habe als Einzeltäter agiert. Zum Alter der Opfer gab es zunächst keine verlässlichen Angaben, diese schwankten zwischen neun und 14 Jahren, sagte eine Polizeisprecherin. Die Staatsanwaltschaft in Duisburg teilte mit, sich erst am Donnerstag zu dem Fall äußern zu wollen.

Am Tatort begann einige Stunden nach dem Angriff die Spurensicherung mit ihrer Arbeit. Beamte in weißen Schutzanzügen untersuchten die Straße und die Umgebung. Auch eine Polizeidrohne kam während der Spurensicherung zum Einsatz. Auf dem Gehsteig waren zahlreiche Blutspuren zu sehen. Der Bereich war von der Polizei weiträumig abgesperrt worden.

Mann und Frau in weißen Schutzanzügen.
Die Spurensicherung im Einsatz.
APA/dpa/Christoph Reichwein

Bei der Schule, zu der sich die beiden verletzten Kinder gerettet hatten, kamen einige besorgte Eltern zusammen. Die für die Schule zuständige Bezirksregierung betonte, die Schulpsychologin berate mit der Schulleitung das weitere Vorgehen – zum Beispiel, welche Gesprächs- und Unterstützungsangebote und Informationen es für Eltern gebe.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte es an einer Schule in Wuppertal eine Bluttat gegeben. Bei einem Angriff, den die Behörden als Amoktat einstuften, wurden sieben Schüler und der 17-jährige mutmaßliche Täter verletzt. Der Oberstufenschüler war den Ermittlern zufolge in einer Pause mit einem Messer unvermittelt auf mehrere Mitschüler losgegangen. Anschließend soll er sich selbst schwere Verletzungen zugefügt haben, bevor ein Lehrer ihn zum Aufgeben bewegen konnte. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es bei dem 17-Jährigen Hinweise auf eine psychische Erkrankung. (APA, 28.2.2024)