Donald Trump
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident und Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, spricht in seinem Anwesen Mar-a-Lago vor Journalisten.
AP/Rebecca Blackwell

Washington – Im US-Präsidentschaftswahlkampf wird am Dienstag der nächste große Meilenstein erreicht. Am Super Tuesday halten Republikaner und Demokraten in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten parteiinterne Vorwahlen ab, etwa in Alabama, Colorado, Kalifornien, Maine, Minnesota, North Carolina, Texas und Virginia. Bei den Republikanern liegt Ex-Präsident Donald Trump haushoch in Führung. Erst am Montag deklassierte er seine letzte verbliebene Kontrahentin Nikki Haley in North Dakota.

Die Vorwahlen bestimmen, wer für die beiden Parteien jeweils bei der Präsidentenwahl Anfang November ins Rennen gehen soll. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten offiziell gekürt. Trumps einzige verbliebene Rivalin, die frühere Gouverneurin und Botschafterin Haley, könnte aus dem Rennen aussteigen, sollte sie am Super Tuesday erneut schwere Niederlagen erleben.

Bei den Demokraten ist Präsident Joe Biden die erneute Kandidatur so gut wie sicher, da er keine ernsthaften Rivalen innerhalb der Partei hat. Nach Abschluss der landesweiten Vorwahlen werden die beiden großen Parteien bei Parteitagen im Sommer ihre Kandidaten formell küren.

Haley hat kaum noch Chancen

Bei den Republikanern hat Trump bisher fast alle Vorwahlen mit Leichtigkeit gewonnen und ist auch bei den weiteren der klare Favorit. Haley hatte am Sonntag zwar erstmals eine Vorwahl für sich entschieden, allerdings lediglich im Hauptstadtdistrikt Washington, der als Hochburg von Trump-Gegnern gilt und zahlenmäßig in dem Rennen wenig ins Gewicht fällt.

Bei den Demokraten hat der 81-jährige Biden keine ernstzunehmende Konkurrenz. Derzeit deutet also alles darauf hin, dass am Ende erneut Biden und Trump gegeneinander antreten werden.

Prognosen: Trump gewinnt Vorwahl in North Dakota

Seinen jüngsten Sieg fuhr Trump am Montag bei der Vorwahl in North Dakota ein. Der 77-Jährige siegte nach Prognosen der Sender Fox News und NBC in dem Bundesstaat im Norden der USA klar. Er kam nach Auszählung fast aller Stimmen auf knapp 85 Prozent, Haley nur auf gut 14 Prozent. Weitere Stimmen entfielen auf andere Kandidaten.

Der ländliche Bundesstaat mit der Hauptstadt Bismarck ist konservativ geprägt und hat rund 775.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Rennen um die Kandidatur hat North Dakota keine besondere Bedeutung, hier gibt es nur 29 der 2.429 Delegierten zu holen. Sollte Trump am Ende der Auszählung noch immer mehr als 60 Prozent der Stimmen haben, werden alle Delegiertenstimmen des Bundesstaats an ihn gehen. Es wurde nicht klassisch in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen abgestimmt – sogenannten Caucus-Treffen.

Trump konnte am Montag noch einen bedeutenden Erfolg für sich verbuchen: Er wehrte erfolgreich Versuche seiner Gegner ab, ihn vom Rennen um die Präsidentschaft auszuschließen. Der Supreme Court entschied einstimmig, dass Colorado und andere Bundesstaaten keine Befugnis haben, Trump vom Wahlzettel der parteiinternen Vorwahlen zu streichen. Diese liege stattdessen beim US-Kongress. Dieser Teil der Entscheidung wurde nicht mehr einstimmig getroffen. Vier Richterinnen ging diese Festlegung zu weit. (APA, 5.3.2024)