BMW R 1300 GS: Lieblings-Bike der Österreicher, kriegt wieder einmal 50 cm³ extra.
BMW

BMW R 1300 GS

Vor 30 Jahren hat BMW die R 1100 GS hergestellt und abgesehen von der 1200 die sich 15 Jahre gehalten hat, sind sonst alle fünf Jahre 50 Kubik dazugekommen. So ist es auch heuer, wo das deutsche und österreichische Lieblingsbike auf 1,3 Liter Hubraum erhöht wird. Sieben Prozent mehr Leistung als die 1250, bei zwölf Kilogramm weniger Leergewicht. Bei BMW darf natürlich aller möglicher Elektronik-Schnickschnack nicht fehlen also gibts davon auch genüge: Dynamic Suspension Adjustment, Adaptive Höheneinstellung, Front-, Heck- und Seitenradar, Kurvenlicht mit Matrix LED, etc. Letzteres wird in der neuen X-förmigen Front behaust, die die traditionell asymmetrischen Scheinwerfer der GS Reihe ablöst. BMW Features gibt’s natürlich nur bei BMW Preisen und diese beginnen bei 22,400 Euro, nach obenhin offen. Wird aber trotzdem weggehen, wie warme Semmeln.

Honda CB650R

Honda CB650R: Mit elektronisch gesteuerter Kupplung (E-Clutch System).
Honda

BMW belegt zwar die Pole Position, aber volumenmäßig verkaufte Honda die meisten Motorräder letztes Jahr, abgesehen von Piaggio. Dieses Jahr geht deren CB650R in ihre sechste Generation und stellt eine ausgezeichnete Wahl für Motorradanfänger dar. Ihr Reihenvierzylinder liefert 94 PS und ist damit gerade noch innerhalb des gesetzlichen Rahmens für den A2 Führerschein, vorausgesetzt man drosselt sie auf 46 PS herab. Sicher kein Zufall. Headliner Feature der CB650R und ihrer sportlicheren Schwestermaschine der CBR650R ist Hondas neues E-Clutch System, das Kuppeln mehr oder weniger komplett optional macht. Eine Art Kompromiss zwischen Quickshifter und Vollautomatik: nicht nur beim Schalten, sondern auch beim Anfahren und Stehenbleiben übernimmt das Motorrad die ganze Arbeit, gibt einem aber trotzdem die Möglichkeit den Kupplungshebel zu ziehen, wenn nötig. Das "Neo Sports Cafe" Design zielt angeblich auf einen schlichten Retro-Look ab, was anscheinend nur bedeutet, dass sie vorne einen runden Scheinwerfer hat und das wars. Schaut auf jeden Fall besser aus als die 750 Hornet.

Kawasaki Ninja 7 Hybrid

Kawasaki Ninja 7 Hybrid: Erstes Hybrid-Motorrad.
Kawasaki

Die Motorradindustrie hinkt bekannterweise immer 10-20 Jahre hinter der Autoindustrie. Jetzt wo ABS endlich Gang und Gäbe ist, ist es Zeit sich von den Autos der 2000er inspirieren zu lassen und siehe da: Hybridantriebe. Warum eigentlich nicht? Kosten zum einen. Gewicht zum anderen. Aber moderne Batterietechnologie könnte helfen, diese Technologie zwischen zwei Rädern unterzubringen. Vorsichtig traut sich Kawasaki in diese neue Ära mit der Ninja 7 Hybrid, deren 59 PS Zweizylinder elektrische Unterstützung bekommt. Nicht sehr viel Unterstützung, zehn PS circa, aber es geht ja ums Prinzip. Und der Elektroantrieb bringt auch gewisse Vorteile; einen Rückwärtsgang zum Beispiel. Außerdem kann man bei niedrigen Geschwindigkeiten rein elektrisch fahren. Und wenn man doch ein bisschen Power braucht, kratzt der E-Boost bis zu 24 PS aus dem Elektromotor raus, für maximal fünf Sekunden. 227 Kilo ist natürlich etwas auf der heftigeren Seite und 13,295 Euro Startpreis ebenso. Dafür gibt’s aber standardmäßig eine Start-Stopp-Automatik und Automatikgetriebe.

Yamaha XSR900 GP

Yamaha XSR900 GP: Modernes Bike im Retro Look.
Yamaha

Wo die Kawasaki aussieht wie ein Bike der nahen Zukunft, schlägt Yamaha eine andere Richtung ein. Wo Honda vom Retro-Look redet, bringt Yamaha ihn auf den Markt, in Form einer neuen XSR900. Ohnehin schon beliebt bei Nostalgie-Besessenen, gibt es sie jetzt mit GP-Kürzel, als Hommage an die Grands Prix der 80er-Jahre. Spezifisch an die YZR500 soll sie erinnern, Yamaha’s 500cc GP Rennmotorrad von 1973 bis 2002. Der Motor ist allerdings um einiges stärker: 119 PS liefert der CP3, der auch in der MT09 und in der Tracer 9 verbaut ist und mit 182 Kilo ist die XSR sogar einen Deut leichter als ihre Verwandtschaft. Intern ist sie natürlich topmodern mit gut verstecktem Farbdisplay, elektronischen Assistenzsysteme, Tempomat und Quickshifter. Lediglich auf den Sozius muss man verzichten. Und auf 15.299 Euronen.

Suzuki GSX-S1000 GX

Suzuki GSX-S1000 GX: Mit Active Suspension.
Suzuki

Wir bleiben noch kurz in Japan und schauen uns den neuen Crossover von Team Blau an. Die GSX-S1000GT wurde nämlich mit dem Suffix GX versehen, erhöht (sowohl wortwörtlich als auch im Preis) und dann bei Suzukis Elektronik Abteilung abgestellt, die ihr ein elektronisches Fahrwerk verpasst hat. Mithilfe von Unmengen an Sensoren passt sich das Motorrad automatisch an Gepäckbeladung, Beifahrer, Straßenbegebenheit, Grip, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Mondzyklus an. Es gibt Wheelie und Stoppie Control, Kurven ABS und Kurven Traction Control. Nicht zu verwechseln mit der Kurven Torque Control, die das Drehmoment bei Schräglage limitiert. Alles in allem gibt es sehr viel Control. Was leider nicht dabei ist, ist Adaptive Cruise Control, aber 152 PS in einem Vierzylinder möchte man sowieso lieber selber controllieren.

KTM 990 Duke

KTM 990 Duke: Sieht einfach cool aus.
KTM

Auch in Oberösterreich wird tüchtig getüftelt und das diesjährige Neu-Modell ist die 990 Duke, Nachfolger der 890 Duke, keine Verwandtschaft mit der 990 Super Duke, die letztendlich durch die 1290 Super Duke ersetzt wurde. "The Sniper" ist ihr Beiname, aber KTMs fehlendes Talent in puncto Namensgebung wird durch überzeugendes Design wettgemacht. 123 PS auf 179 Kilo klingt verlockend und die Front ist noch bissiger als die von anderen KTMs. 14,490 Euro kostet das gute Stück, schaut halt echt cool aus.

Ducati Hypermotard 698 Mono

Ducati Hypermotard 698 Mono: Mit 76 PS stärkster (Motorrad-)Einzylinder der Welt.
Ducati

Zu guter Letzt noch was von den Italienern: Ducati stellt, abgesehen von den Scramblern, ihr billigstes Motorrad vor: die Hypermotard 698 Mono. Die günstigste Ducati ist immer noch eine Ducati und kostet 13.390 Euro, aber wer das am Konto hat, könnte schon bald stolzer Besitzer des stärksten Einzylinder-Motorrads der Welt sein. 76 PS liefert der einsame Kolben der 151 kg Supermoto, im vielleicht lustigsten Motorrad auf dieser Liste. (Felix Pisecker, 10.3.2024)