Apple Car Minivan
Während Konzeptzeichner außerhalb von Apple eher sportliche Designs vermutet haben, schien Apple einen anderen Weg gehen zu wollen.
Canoo

Nachdem Apple nun offiziell seine Arbeiten am Apple Car eingestellt hat, finden sich nur noch ein paar Nachwehen im Internet, die neue Aspekte des gescheiterten Projekts beleuchten. Überraschend kam am Montag die Information ans Tageslicht, dass im Gegensatz zu den Vermutungen das Apple Car keinesfalls ein Sportauto oder eine Limousine hätte werden sollen, sondern eine Art Minibus.

Immer vorwärts

Tatsächlich hatte Apple ja vor, das Autonomielevel 5 mit dem Apple Car erreichen zu wollen, das heißt Verzicht auf ein Lenkrad und Pedale im Auto. Der Insider Mark Gurman von "Bloomberg" sagte am Sonntag, dass der Fokus offenbar die Maximierung des Innenraums hätte sein sollen.

"Die allgemeine Idee war eine minimalistische Oberfläche – kombiniert mit Sitzen, die man normalerweise in einem Privatjet oder einer Limousine sieht. Diese Version des Wagens bot bequem Platz für vier Personen, wobei die Sitze zwischen normalen Stühlen, Liegesesseln und Fußstützen umgestellt werden konnten", schreibt Gurman.

Diese Überlegungen hätten die Designer auf die Idee gebracht, das Auto optisch an einen Minibus anzulehnen, wie sie beispielsweise der US-Autobauer Canoo bereits im Angebot hat. "Das Design des Apple Cars aus dem Jahr 2020 ähnelte dem Canoo Lifestyle Vehicle – einem futuristischen Van mit abgerundeten Kanten." Das Apple Car hätte allerdings dunkelschwarze Fenster mit einer einstellbaren Tönung haben sollen, sagt Gurman. Außerdem sei ein Ganzglas-Schiebedach geplant gewesen, und die Vorder- und Rückseite hätten identisch sein sollen. "Damit es immer so aussieht, als ob man vorwärts fahren würde."

2017 Volkswagen ID Buzz
Ein Design des Apple Cars soll dem ID Buzz von VW sehr ähnlichgeschaut haben.
VW

Das deutsche Apple Car

Angeblich gab es auch noch ein anderes Design, das allerdings "sehr identisch" zum VW ID Buzz aus dem Jahr 2017 hätte sein sollen. Offenbar hatte Design-Legende Jony Ive zunächst eine moderne Version des VW Busses aus dem Jahr 1950 im Auge, die Evolution davon soll aber fast genauso ausgesehen haben wie der ID Buzz von VW, noch bevor der deutsche Autobauer damit an die Öffentlichkeit ging.

"Dieses Design wurde innerhalb von Apple gezeigt, lange bevor VW sein Konzept ankündigte, und das ist vielleicht kein Zufall. Einige Mitarbeiter wechselten Mitte der 2010er-Jahre vom Apple-Autokonzern zum deutschen Automobilhersteller."

Nachdem man in der Entwicklung allerdings bemerken musste, dass das Level 5 des autonomen Fahrens nicht erreicht werden konnte, musste die Design-Abteilung doch an einem Konzept arbeiten, das ein Lenkrad und Pedale inkludierte. Auch immer nach vorne gerichtete Sitze, zumindest während der Fahrt, waren im letzten Konzept verankert.

Dazu sollte es aber nie kommen, wie man vor wenigen Wochen erfahren hat. Nachdem Apple rund zehn Milliarden Dollar in das Projekt Apple Car gesteckt hatte, legte man die Arbeiten daran final zu Grabe. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in die hauseigene KI-Abteilung versetzt. (red, 11.3.2024)