Margot Bancilhon ist
Margot Bancilhon ist "Machine" in der Arte-Serie.
Fabien Campoverde/Arte

Richtig gute Nachrichten sind rar dieser Tage, Prie-View, Ihre Serienkolumnistin der Herzen, hat sie: Medienberichten zufolge ist Jeremy Allen White im Gespräch für eine Rolle als Bruce Springsteen. Den Rocker in der Küche von "The Bear" kann ich mir richtig gut mit Jeans und E-Gitarre vorstellen. Netflix plant ein Biopic über die Entstehung des phänomenalen Albums "Nebraska" im Jahr 1982. Na, ist das nichts?

Noch mehr Freude versprechen die besten Serien im April:

Lost in Fuseta – Ein Krimi in Portugal

Eine Kommissarin ist verschwunden. Wenn einer Spuren findet, dann ist es der autistische Europol-Kommissar Leander Lost, gespielt von Jan Krauter. Mit seinem fotografischen Gedächtnis ist er bald sicher: Die Kollegin lebt, es bleibt aber nur wenig Zeit, sie zu finden. Das alles wird Krimiprofis nicht sehr aufregen, für Vorurlaubsgefühle sollte es aber angesichts glitzernd-glänzender Strandbilder reichen. Man kann ja nicht jeden Tag "Poor Things" schauen. Obwohl. 4.4., 20.15, ARD

Ripley

Es gibt Bücher, die lese ich immer wieder. Alles von Patricia Highsmith gehört dazu. "Der talentierte Mr. Ripley" habe ich weiß nicht wie oft schon gelesen und immer wieder Neues entdeckt. Das ist auch bei den Verfilmungen so. Faszinierend schön sind beide – Alain Delons Ripley in "Nur die Sonne war Zeuge" aus dem Jahr und Matt Damon in "The Talented Mr. Ripley". In die Riege der Großartigen reiht sich Andrew Scott mit dieser Serienversion. Scott war der Priester in "Fleabag" und beeindruckte in "All of Us Strangers" mit Paul Mesca. 4.4., Netflix

Ripley | Official Trailer | Netflix
Netflix

Crooks

This is the rhythm of the night. Charly (Frederick Lau) hat sich vom kriminellen Gewerbe abgewandt und führt ein ruhiges, kleinbürgerliches Dasein, aber wie das Leben so spielt, kommt etwas dazwischen. Bei "Crooks" ist das Joseph (Christoph Krutzler). Charly soll für einen Berliner Clan eine wertvolle Münze stehlen. Joseph, Fahrer eines Clans aus Wien, soll die Beute nach Österreich bringen. Doch der Raub geht schief, und die beiden Männer müssen fliehen. Unterwegs kommen ihnen mehrheitlich schräge Menschen über den Weg – der inzwischen verstorbene Karl Welunschek, Georg Friedrich und wie bei Marvin Kren üblich Mutter Brigitte. Und überhaupt: Wo ist die verdammte Münze? 4.4., Netflix

Crooks | Offizieller Trailer | Netflix
Vom Reg
Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz

Charité

Krankenhausserien sind eigentlich aus TV und Streaming weitgehend verschwunden. Das letzte Urgestein "Grey's Anatomy" befindet sich wahrscheinlich im letzten Drittel seines Lebens. Die deutsche Krankenhausserie "Charité" schafft seit 2017 einen Bogen über mehrere Jahrhunderte. Die vierte Staffel spielt nun in der Zukunft. Im Jahr 2049 hat der Klimawandel zu extremen Temperaturen geführt, und die Gesellschaft ist durch eine neue Gesundheitsreform gespalten. Die Charité ist weiterhin ein Zentrum der medizinischen Forschung, aber sie steht vor neuen Herausforderungen. Die Spitzenforscherin Maral Safadi (Sesede Terziyan) kehrt aus Boston an die Charité zurück, um das Institut für Mikrobiologie zu leiten. Sie und ihr Team stehen vor der Aufgabe, eine neue Antibiotikaresistenz zu bekämpfen. 5.4., ARD

Sugar

Der Privatdetektiv John Sugar sucht im Auftrag des berühmten Hollywood-Produzenten Jonathan Siegel dessen Enkelin Olivia. Während seiner Ermittlungen stößt Sugar auf die Geheimnisse der Familie und andere Wunderlichkeiten. Colin Farrell spielt die Hauptrolle. Die Serie stammt von Marc Protosevich. Er ist der Erfinder, Autor und Showrunner der Serie. Protosevich ist bekannt für Drehbücher zu Filmen wie "I Am Legend", "Thor" und "The Cell". 5.4., Apple TV+

Sugar — Official Trailer | Apple TV+
Apple TV

Iwájú

Animation und Science-Fiction, das hat eine lange Tradition. Animation, Science-Fiction am afrikanischen Kontinent – das ist zumindest bei Disney neu: "Iwáju" ist eine Science-Fiction-Serie, die in einem futuristischen Afrika spielt.

"Iwájú" wurde von Tola Coker und Nnenna Oti kreiert. Coker ist ein nigerianischer Filmemacher und Regisseur, der für seine Arbeit an Filmen wie "The Ghost and the House of Truth" und "Finding Hubby" bekannt ist. Oti ist eine nigerianische Schriftstellerin und Produzentin mit Serien wie "Shuga" und "Jenifa's Diary". Die Serie erzählt die Geschichte von zwei jungen Frauen, Zira und Odi, die in einer Megastadt im hoch entwickelten Nigeria leben. Zira ist eine talentierte Wissenschafterin, die davon träumt, die Welt zu verbessern. Odi ist eine Künstlerin, die sich mit den sozialen und politischen Problemen der Stadt auseinandersetzt. Die beiden freunden sich an und beschließen, gemeinsam gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt zu kämpfen. Sie nutzen ihre Fähigkeiten, um neue Technologien zu entwickeln und die Gesellschaft zu verändern. Möge es ihnen gelingen! 10.4., Disney

Iwájú | Official Trailer | Disney+
Walt Disney Animation Studios

Machine

Ich verrate sicher kein Geheimnis: Jurysitzungen sind manchmal kein großer Spaß. Bis zur Entscheidungsfindung ist es ein Hin und Her, manchmal endlos und wieder zurück. Die Stimme hat Gewicht, die Frage des Siegers und des Nichtsiegers hat Einfluss auf die Zukunft vieler. Verantwortungsvolle Jurorinnen und Juroren wollen es sich nicht einfach machen und treten für ihre Überzeugung ein. Am Ende bleibt es meistens ein Kompromiss. Im Fall von "Machine" war sich die Jury des Seriesmania-Festivals, in der ich dabei sein durfte, aber völlig einig: "Machine" und keine andere ist die beste französische Serie des Jahres 2024. "Machine" erzählt eine großartige Geschichte von Freundschaft und Widerstand. Der Rapper Joeystarr bringt uns Karl Marx näher, Guillaume Labbé ist ein charismatischer Schurke, und Margot Bancilhons Performance als Kung-Fu-Fighterin sowieso das allergrößte. "Kill Bill" im Arbeitskampf, einfach grandios. 11.4., Arte

Machine | Série fiction | ARTE
ARTE Presse

Fallout

Einmal im Monat muss die Welt untergehen, dieses Mal erledigt "Fallout" den Job: Die Amazon-Serie führt ins Jahr 2077, nachdem ein Atomkrieg die USA in eine Wüste verwandelt hat. Die Überlebenden haben sich in unterirdische Bunker, sogenannte Vaults, zurückgezogen. Die Bewohner müssen 200 Jahre nach der Katastrophe ihre sichere Zuflucht verlassen und sich in die gefährliche Welt an die Oberfläche begeben. Sie müssen sich mit Mutanten, Raidern und anderen Gefahren herumschlagen, um zu überleben und einen neuen Ort zum Leben zu finden. Ich habe volles Verständnis für alle, denen der garantiert härteste Überlebenskampf schon bis hierher steht, in diesem Fall gebe ich allerdings zu bedenken: Jonathan Nolan und Lisa Joy produzierten "Fallout". Die beiden haben einst "Westworld" ersonnen, was definitiv eine gute Referenz ist. Geneva Robertson-Dworet und Graham Wagner fungieren als Showrunner. Auch die Besetzung kann sich sehen lassen: Neben Walton Goggins ("Justified") und Ella Purnell ("The Nevers") tritt Kyle MacLachlan auf den Plan. 11.4., Prime Video

Fallout – Offizieller Trailer | Prime Video
Amazon Prime Video Deutschland

Franklin

Der weltberühmte Naturwissenschafter Benjamin Franklin wird im Alter von 70 Jahren während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf eine geheime Mission nach Frankreich geschickt. Er soll die Unterstützung des französischen Königs für die amerikanische Unabhängigkeit gewinnen. Franklin muss mit britischen Spionen, französischen Informanten und den Widerständen innerhalb seines eigenen Lagers kämpfen. Die Serie zeigt Franklins diplomatische Fähigkeiten, seinen Kampf um die Freiheit und seine persönlichen Herausforderungen. Michael Douglas spielt Benjamin Franklin, die grundgute Merritt Weber ist auch dabei. Die Serie wurde von Kirk Ellis ("John Adams") und Jonathan Mostow ("U-571") entwickelt. 12.4., Apple TV+

Franklin — Official Trailer | Apple TV+
Apple TV

The Sympathizer

Und auch das klingt groß: "The Sympathizer" erzählt die Geschichte eines namenlosen vietnamesisch-französischen Spions, der während des Vietnamkriegs im Auftrag Nordvietnams in die südvietnamesische Armee eingeschleust wird. Die Serie "The Sympathizer" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Viet Thanh Nguyen, der 2016 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Nach dem Fall Saigons im Jahr 1975 flieht der Spion in die USA, wo er mit Entwurzelung, Identitätskrise und den Widersprüchen des amerikanischen Lebens zu kämpfen hat. Er wird in die Machenschaften einer vietnamesischen Gangsterbande hineingezogen und muss weiterhin Informationen für die vietnamesische Regierung sammeln. Park Chan-wook ("Oldboy", "Die Entscheidung") und Don McKellar ("Last Night") haben die Serie für HBO entwickelt. Gleich mehrere Hauptrollen spielt Robert Downey Jr., Sandra Oh ist nur einmal dabei, aber das reicht. 15.4., Sky

The Sympathizer | Official Teaser | Sky Atlantic
Sky TV

Kalle Kosmonaut

"Kalle Kosmonaut" ist eine Langzeitdokumentation der deutschen Filmemacher Tine Kugler und Günther Kurth. Sie begleitet den Berliner Jugendlichen Pascal, genannt Kalle, zehn Jahre lang beim Erwachsenwerden in einer Plattenbausiedlung in Marzahn-Hellersdorf. Der Film zeigt Kalles Alltag in der sozial benachteiligten Umgebung, geprägt von Armut, Gewalt und Drogen. Kalle kämpft mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens, seiner Identitätssuche und den Erwartungen seiner Familie. Er träumt von einem besseren Leben, aber die Umstände scheinen ihm den Weg zu versperren. Die Serie zeigt die Härte des Lebens in prekären Verhältnissen und die Kraft der Hoffnung. Mehr zum Fach der Langzeitdokumentationen bietet übrigens ein sehr lohnender Filmschwerpunkt im Filmmuseum. 15.4., ZDF

The Jinx 2

Die sechsteilige Dokumentarserie "The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst" erzählte 2015 vom Leben des Erben eines New Yorker Immobilienimperiums. Konkret wurden drei Todesfälle mit Durst in Verbindung gebracht: Erstens das Verschwinden seiner Ehefrau Kathleen McCormack Durst im Jahr 1982: Obwohl Durst nie für ihren Tod angeklagt wurde, gilt er bis heute als Hauptverdächtiger. Zweitens der Mord an Susan Berman, einer Freundin der Familie, im Jahr 2000: Durst wurde 2003 wegen Mordes an Berman angeklagt, aber 2005 freigesprochen. Drittens der Mord an Morris Black, seinem Nachbarn, im Jahr 2001: Durst gestand 2015, Black getötet und zerstückelt zu haben, plädierte jedoch auf Selbstverteidigung. Er wurde 2016 wegen Mordes zweiten Grades verurteilt und zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt. Der zweite Teil dieser wie ein Spielfilm aufgebauten Dokumentation geht neuen Entwicklungen und Kenntnissen nach. 22.4. Sky

Das war's schon wieder. Frohes Schauen, kommen Sie gut durch den Monat! (Doris Priesching, 1.4.2024)