Patrick Swayze oder Jake Gyllenhaal? So läuft das nicht: Wer ein Remake von Road House aus dem Jahr 1989 erwartet, wird enttäuscht, zumindest verwirrt. Nicht nur technisch, auch von den Drehbuchadaptionen her. Gyllenhaal ist eigentlich im Road House neu kein Bouncer mit philosophischer Bildung, sondern der Profi-Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Elwood Dalton, der – ein Messer steckt in seiner Seite – von Frankie angeheuert wird, um ihr Roadhouse in den Florida Keys vor einer bösen Schlägertruppe, die im Auftrag eines kriminellen Investors agiert, zu schützen.

Conor McGregor (links) und Jake Gyllenhaal in
Conor McGregor (links) und Jake Gyllenhaal in "Road House" auf Amazon Prime.
Foto: AP/Laura Radford

Das macht er auch – mit einem enorm trainierten und exakt ausdefinierten Body und dem Gyllenhaal-Smile. Genügsam, einsam wölfisch und herzensgut – außer die Wut überkommt ihn. Das ändert allerdings nichts am Dauersmile, über dem die Sonne Floridas (eigentlich wurde in der Dominikanischen Repu­blik gedreht) dauerscheint.

Neben dem unergründlichen Dalton hat kein Charakter wirklich Platz. Er ist selbst ja auch gepeinigt, hat er doch bei seinem letzten Kampf den am Boden liegenden Gegner ins Jenseits geprügelt.

Road House - Official Trailer | Prime Video
Prime Video

Das geht bis dahin eigentlich alles recht gut mit viel MMA, instagrammablen Bodys. Bis die soziopathische Spezialwaffe des Investors Knox die Bühne betritt. UFC-Fighter Conor McGregor hat hier seine erste große Filmrolle und bringt überdrehte Kampfperformance ins Roadhouse. Da wird es schwierig, sich zur Beruhigung von dieser Amazon-Produktion (Regie: Doug Liman) nicht noch ein Sackerl Erdnusslocken aufzureißen. Als Abendunterhaltung funktioniert dieses Road House – für Gyllenhaal-Fans und MMA-Begeisterte sowieso. Tiefe Spuren hinterlässt es nicht. (Karin Bauer, 3.4.2024)