Die neue Kamera im SLAC National Accelerator Laboratory.
Olivier Bonin/SLAC National Accelerator Laboratory

Astronomische Großforschung spielt sich traditionell an der Grenze des technisch Möglichen ab. Nun wurde für ein neues Teleskop die größte Digitalkamera der Welt gebaut. Die Kamera, an der das Team in einem Labor im US-Staat Kalifornien mehrere Jahre lang arbeitete, ist etwa so groß wie ein Kleinwagen und drei Tonnen schwer. Die größte Linse der Kamera hat einen Durchmesser von fast 1,60 Metern.

Nun wird das am SLAC National Accelerator Laboratory in den USA konstruierte Instrument seine Reise zum Vera-C.-Rubin-Observatorium in Chile antreten, wo es im Mai installiert werden soll. Die Auflösung beträgt 3,2 Milliarden Pixel. Damit ist die Kamera die größte, die je für die Astronomie gebaut wurde. Sie soll täglich den südlichen Nachthimmel beobachten und dabei 800 Fotos pro Nacht aufnehmen, von denen jedes eine Fläche abdeckt, die 40-mal so groß ist wie die des Mondes.

Der Aufbau der Kamera in einer schematischen Darstellung.
Chris Smith/SLAC National Accelerator Laboratory

Statische und veränderliche Phänomene

Das Instrument verfolgt mehrere Ziele. Einerseits soll eine dreidimensionale Karte des benachbarten Universums angefertigt werden, um Dunkle Materie und Dunkle Energie zu untersuchen. Andererseits liegt der Fokus auf veränderlichen Phänomenen wie Sternexplosionen oder Asteroiden, die beinahe in Echtzeit verfolgt werden können.

Mit dieser Auflösung wäre die Kamera in der Lage, einen Golfball aus einer Entfernung von 24 Kilometern aufzunehmen. "Bald werden wir den besten Film und die informativste Karte des Nachthimmels aller Zeiten produzieren", freut sich der Direktor des neuen Observatoriums, Željko Ivezić. (red, APA, 4.4.2024)