Polizisten vor Stadion.
Polizisten vor dem Santiago Bernabeu in Madrid.
REUTERS/Violeta Santos Moura

Madrid/Paris/London – Angesichts der Terrorgefahr haben Spanien und Frankreich vor den beiden Viertelfinalspielen der Fußball-Champions-League in Madrid und Paris die Sicherheitssysteme hochgefahren. "Um der terroristischen Bedrohung zu begegnen, haben die staatlichen Sicherheitskräfte alle ihre Frühwarn- und Schutzsysteme sowie ihre Abwehrmechanismen aktiviert", teilte das spanische Innenministerium in Madrid mit.

Das Ministerium erwähnte mögliche Attentatsdrohungen durch islamistische Gruppen nicht ausdrücklich, spanische Medien sprachen jedoch von möglichen Bedrohungen durch Jihadisten. Am Dienstag tritt Manchester City im Viertelfinal-Hinspiel im Stadion Bernabeu gegen Real Madrid an. Am Mittwoch spielt Borussia Dortmund gegen Atlético Madrid im Stadion Metropolitano der spanischen Hauptstadt.

Die Regierung und die staatlichen Sicherheitskräfte hätten alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher der beiden Sportereignisse sowie der spanischen Bürger insgesamt zu gewährleisten, betonte das Ministerium. 2.000 Polizisten und weiteres Sicherheitspersonal würden für einen sicheren Ablauf der beiden Spiele sorgen.

Pariser Sicherheitsvorkehrungen "erheblich verstärkt"

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin kündigte am Dienstag an, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Paris nach einer "Bedrohung" des "Islamischen Staates" für das Champions-League-Viertelfinale "erheblich verstärkt" würden. Paris Saint-Germain empfängt den FC Barcelona am Mittwochabend im Prinzenpark. In Frankreich gilt ohnehin bereits die höchste Terrorwarnstufe.

Die Londoner Polizei zeigte sich vor dem Spiel von Bayern München bei Arsenal an diesem Dienstagabend (21.00 Uhr) demonstrativ zurückhaltend. "Die Bedrohungslage durch den Terrorismus im Vereinigten Königreich liegt nach wie vor auf "erheblich", was bedeutet, dass ein Anschlag wahrscheinlich ist", sagte Deputy Assistant Commissioner Ade Adelekan. Man bereite Großveranstaltungen ohnehin gemeinsam mit der Anti-Terror-Polizei vor. Medienberichte über Terrordrohungen seien bekannt. "Ich möchte der Öffentlichkeit jedoch versichern, dass wir für das Spiel heute Abend einen soliden Einsatzplan haben und weiterhin eng mit dem Sicherheitsteam des Vereins zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Spiel friedlich verläuft."

Polizisten kippen Kanaldeckel auf.
Polizisten kontrollieren einen Kanaldeckel vor dem Bernabeu-Stadion in Madrid.
AFP/JAVIER SORIANO

Die Europäische Fußball-Union Uefa betonte unterdessen, dass die Viertelfinalspiele der Champions League in dieser Woche trotz einer Terrordrohung wie geplant stattfinden werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. "Die Uefa ist sich der angeblichen terroristischen Drohungen gegen die Spiele der Uefa Champions League in dieser Woche bewusst und steht in engem Kontakt mit den Behörden an den jeweiligen Austragungsorten", hieß es in einer Erklärung. "Alle Spiele werden wie geplant mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen stattfinden." (APA, 9.4.2024)