Verdi Streikende
Die Gewerkschaft Verdi rief die Telekom-Beschäftigten für Donnerstag zu neuen Warnstreiks auf.
IMAGO/BODE

Dank robuster Geschäfte in Europa und den USA hat die Deutsche Telekom Umsatz und Gewinn erneut gesteigert. Auch das frühere Sorgenkind T-Systems trug einen Teil zum Wachstum des Bonner Konzerns bei.

Der Konzernumsatz habe im ersten Quartal um 1,6 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro zugelegt, teilte die Telekom am Donnerstag mit. Der operative Gewinn wuchs um 5,8 Prozent und damit etwas stärker als vom Unternehmen befragte Analysten prognostiziert hatten. Dank robuster Service-Umsätze im Festnetz und Mobilfunk sei der Betriebsgewinn in Europa um 8,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen. Dies sei das 25. Plus in Folge und der höchste Wert in diesem Zeitraum.

Auch in den USA läuft es rund: Vor einigen Wochen hatte T-Mobile US ermuntert von einem starken Jahresauftakt die Ziele für das Kundenwachstum 2024 angehoben. Der US-Mobilfunker traut sich nun ein Plus von 5,2 bis 5,6 statt fünf bis 5,5 Millionen Kunden zu.

Die Telekom bekräftigte ihre Gesamtjahresziele. Für 2024 stellt das Unternehmen einen Anstieg des Betriebsgewinns um sechs Prozent auf 42,9 Milliarden Euro in Aussicht. Der Cash Flow soll um 16 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro klettern.

Lichtblick bei T-Systems

Zum Jahresauftakt kehrte auch die IT-Dienstleistungssparte T-Systems auf den Wachstumskurs zurück. Neben dem Auftragseingang stiegen auch Umsatz und Gewinn des einstigen Sorgenkinds, das vor gut einem Monat einen Großauftrag aus Dänemark an Land gezogen hatte. Insgesamt böten die aktuellen Zahlen der Telekom aber wenig Spannendes, kommentierte ein Börsianer. Daher gab die Telekom-Aktie im Frankfurter Frühhandel ein knappes Prozent nach.

Unabhängig davon rief die Gewerkschaft Verdi die Telekom-Beschäftigten für Donnerstag zu neuen Warnstreiks auf. Damit will sie in der vierten und entscheidenden Runde der Tarifverhandlungen den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Verdi will für die 70.000 Tarifbeschäftigten der Telekom unter anderem Lohnerhöhungen von zwölf Prozent oder mindestens 400 Euro pro Monat durchsetzen. (Reuters, 16.5.2024)