Vor exakt fünf Jahren war Ibiza auf einen Schlag nicht mehr bloß eine Partyinsel, sondern das Synonym für einen der größten politischen Skandale der Zweiten Republik. Einen Skandal, der sich mit ganz bestimmten Bildern ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat. Mit Wodka-Bull und dreckigen Zehennägeln zum Beispiel. Oder Heinz-Christian Straches legerer Oberbekleidung im luxuriösen Villenambiente. Und nicht zuletzt mit einem Ohrwurm, der seine besten Zeiten eigentlich schon hinter sich hatte.

Doch was wurde aus diesem Phänomen? Ein Überblick über die Karriere von vier Ibiza-Relikten.

Sommerferien in der Oligarchenvilla? In der Finca, in der Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit seinem einstigen Vertrauten Johann Gudenus die Republik an eine angebliche Russin ausverkaufen wollte, sind noch Slots frei.
Christoph Reichwein (crei); via
"Whoa, we're going to Ibiza. Whoa, back to the island": Nach Wien kommt die Eurodance-Gruppe Vengaboys laut ihrem Tourplan nicht so schnell wieder.
Robert NewaldRobert Newald Photo
Strache wollte sein graues T-Shirt ursprünglich versteigern. Doch dazu kam es nicht.
APA/HARALD SCHNEIDER

Eine andere Ibiza-Erscheinung wurde diese Woche übrigens im Internet wiederbelebt: der Countdown. Taucht ein solcher mit nur der kleinsten Anspielung auf Ibiza auf, ist das in der Regel Anlass für wilde Spekulationen. Hintergrund: Wenige Tage nach Bekanntwerden der Affäre stellte Satiriker Jan Böhmermann einen Countdown online, vermutet wurden damals neue Enthüllungen. Stattdessen wurde allerdings ein Europasong veröffentlicht.

Dieses Tricks hat sich nun auch die Junge Generation (JG) Wien – quasi die Teilorganisation für junge Erwachsene innerhalb der SPÖ – bedient. Erst ging unter www.ibiza2.at ein Countdown online. Mittwochabend erschien an dieser Stelle dann eine Aufstellung mehrerer Affären in FPÖ- und ÖVP-Kreisen – von Ibiza über die Spionage-Affäre um Egisto Ott bis hin zum "Beinschab-Österreich-Tool" –, die Userinnen und User ranken können. Da wurde auch das Impressum und damit die JG als Urheberin ersichtlich.

Ibiza sei nicht einzigartig gewesen, sondern "beispielhaft", schreib JG-Chef Alexander Ackerl am Freitag auf X, vormals Twitter. Drauf wolle man mit der Aktion aufmerksam machen und daran erinnern, dass "Schwarz-Blau zuallererst Korruption und Misswirtschaft" bedeute. (Stefanie Rachbauer, 17.5.2024)