Touristen liegen am Strand in Palma de Mallorca.
Reisen liegt wieder voll im Trend. Die Reisebranche hält sich stabil. Vor allem Amerikaner reisen derzeit verstärkt nach Europa.
REUTERS/Juan Medina

Die Sommerferien stehen bevor und damit auch die Hauptreisezeit. Endlich raus aus dem Alltag und die Seele baumeln lassen. Trotz Inflation und höherer Zinssätze nach der Pandemie ist die Nachfrage nach Reisen stark geblieben. Die Zahl der Übernachtungen in Europa belief sich im Jahr 2023 auf 2,91 Milliarden Übernachtungen, im Jahr 2019 waren es 2,88 Milliarden. Für Europa sind zuletzt vor allem US-Touristen wichtiger geworden. Der Anteil der USA an den Ankünften etwa in Spanien stieg von vier Prozent im Jahr 2019 auf fünf Prozent im Jahr 2023, in Portugal von sechs auf neun Prozent und in Großbritannien von 13 auf 16 Prozent. Die Reisebranche in Europa ist damit einer der widerstandsfähigsten Sektoren innerhalb der europäischen Wirtschaft. Das zeigt der Report "Travel Tends 2024: Breaking Boundaries" von Mastercard.

Das beliebteste Reiseziel für diesen Sommer in Europa ist dank zahlreicher Fußballfans München. Dahinter folgen Tirana (Albanien), Nizza (Frankreich), Kerkyra/Korfu (Griechenland) und Istanbul (Türkei). Heuer verzeichnen die preiswerteren Badeziele Albaniens, Kroatiens und der Türkei mit das höchste Wachstum im Flugverkehr. Wie die Analyse zeigt, ist vor allem der Tourismus in Albanien besonders stark gewachsen: Die Zahl der Flugverbindungen hat sich seit 2019 verdoppelt, und die Zahl der Ankünfte von Reisenden ist von zwölf Millionen im Jahr 2019 auf 17 Millionen im Jahr 2023 gestiegen.

Nebensaison stärker gefragt

"Unsere Beobachtungen zeigen einen spannenden Trend in Richtung Nebensaison", teilt Natalia Lechmanova, Chief Economist Europe beim Mastercard Economics Institute, via Aussendung mit. Grund dafür sei, dass sich immer mehr europäische Reisende für die milderen Monate Mai bis Juni und September bis Oktober entscheiden und die überfüllte Hochsaison im Sommer meiden wollen. Dieser Umschwung ermögliche ein anhaltendes Wachstum des europäischen Reiseverkehrs, da der Hochsommer immer mehr auf Kapazitätsengpässe stoße.

In Summe gehe es den Menschen darum, etwas zu erleben. Dem Report zufolge geben Verbraucher bedeutungsvollen Erlebnissen den Vorzug vor materiellen Gütern. Österreicher gäben besonders gerne Geld für Reisen und Live-Musikveranstaltungen aus: Laut den Umfrageergebnissen möchte jede zweite Person (52 Prozent) in Österreich heuer mehr Geld für diese beiden Erlebnisse investieren. Besonders Urlaube werden dabei priorisiert: Fast zwei Drittel (63 Prozent) geben an, 2024 vermehrt reisen zu wollen.

Bargeld oder Karte?

Wer verreist, sollte auch in Bezug auf Geld ein paar Dinge beachten. Wer auf Bargeld setzt, für den ist es meist besser, Bargeld am Reiseziel zu besorgen. Man sollte nur einen kleinen Betrag in einer ausländischen Währung schon bei Reiseantritt dabeihaben, um erste Ausgaben wie Getränke, Taxi oder Erfrischungen bezahlen zu können. Beim Umtausch in einer Wechselstube sollte aber auf die Wechselgebühr geachtet werden. Hier kann es lokal auch Unterschiede geben.

Banknoten und Bankkarten liegen in einer Geldbörse.
Bargeld oder Karte? Im Urlaub ist diese Entscheidung auch mit Gebühren und Spesen verbunden.
APA/dpa/Monika Skolimowska

Wer seine Reise eher bargeldlos anlegt, also auf Kartenzahlung setzt, sollte darauf achten, die Limits für Abhebungen und Bezahlvorgänge anzupassen. Bargeldabhebungen können mit der Bankomatkarte auch kostenlos sein, wenn die Hausbank lokale Partnerbanken hat. Drittanbieter-ATMs verrechnen oft hohe Gebühren für Abhebungen. Mit der Kreditkarte sind Zahlungen im Euroraum gebührenfrei. Bei Zahlungen in Fremdwährung fallen jedoch Spesen an, wie die Finanzmarktaufsicht (FMA) mitteilt. Auch eine Bargeldabhebung mit der Kreditkarte kann aufgrund der Spesen teuer sein. Man sollte sich also vor Reiseantritt informieren, welche Variante die jeweils bessere Option ist.

Wo es geht, sollte mit einer Karte bezahlt werden. Denn die Sofortumrechnung in Euro – etwa an der Kassa in einem Geschäft – geht meist zulasten des Käufers, warnt die FMA. Wichtig ist, auf das Geo-Control zu achten. Das ist eine Sicherheitsfunktion, die für Bankomatkarten angeboten wird und die Nutzung von Karten in bestimmten geografischen Regionen einschränkt, um das Risiko von Betrug und Missbrauch zu reduzieren. Geo-Control kann im Onlinebanking verwaltet und angepasst werden. (Bettina Pfluger, 28.5.2024)