Der Stadtteil Glyfada wird das Beverly Hills von Athen genannt. Der luxuriöse Vorort der griechischen Metropole war stets ein Refugium der Reichen und Schönen. Natürlich hatte der Milliardär Aristoteles Onassis hier eine Villa. Um mit seinen internationalen Jetset-Freunden in den 1960er-Jahren rauschende Partys zu feiern, zog er sich gern in einen exklusiven Beach-Club direkt am Meer zurück. Man mietete einen schicken Mid-Century-Glas-Bungalow und genoss den bourgeoisen Charme der Athener Riviera, die auch Hellenic Hamptons genannt wird.

Hotellobby in mediterraner Flora
Die Hotellobby erinnert an Beverly-Hills-Architektur.
Karin Cerny

Was lange hip war, verfiel ab den 1980er-Jahren zunehmend, erst in den letzten Jahren wird diese einst so elegante urbane Oase verstärkt wiederentdeckt: Neue Hotels, Restaurants, Shopping-Malls und Flaniermeilen entstehen. Kein Wunder, in rund vierzig Minuten ist man vom internationalen Flughafen direkt an zauberhaften Sandstränden. Tagesausflüge ins geschäftige Zentrum von Athen sind leicht mit Bus und U-Bahn zu organisieren.

Meherere Bungalows mit einer Leiter ins Meer
Bungalows mit viel Glas und eigenem Meerzugang.
Karin Cerny

Eine der spannendsten Neueröffnungen in dieser boomenden Region ist das One&Only Aesthesis, ein Luxushotel, das sich als Hommage an die 1960er- und 1970er-Jahre versteht. Der ursprüngliche Nobel-Beach-Club, der einst den Jetset anlockte, bestand aus Glaskabanen. Deren Form wurde beibehalten, aber mit viel Gespür für architektonische Designdetails mit einem Update versehen.

Ein Glas-Holz-Kubus mit Liege auf der Terrasse
Einer der Mietbungalows aus der Nähe.
Karin Cerny

Man fühlt sich in den modernistischen Bungalows tatsächlich in eine Mad Men-Welt zurückversetzt. Die Anlage erinnert an Los Angeles mit seinen klassischen Mid-Century-Villen, deren riesige Glasfronten den Blick auf die Landschaft lenken. Und natürlich auf den privaten Pool – David Hockney hätte seine Freude daran, wie sich der griechische Himmel perfekt auf der Wasseroberfläche spiegelt. Natürlich sind auch die Sonnenuntergänge mit Blick auf die Ägäis ein Highlight.

Sandstrand, Liegen und ein großes Schiff auf dem Meer
Sandstrände unmittelbar vor den Toren Athens.
Karin Cerny

Im Hintergrund sieht man Athen, das sich dicht besiedelt an die Hügel schmiegt – wie ein Lebewesen scheint die Stadt zu atmen. Man ist urban und zugleich in einem perfekten Hideaway: 21 Hektar umfasst das gesamte Anwesen. Beim morgendlichen Spaziergang im Waldstück begegnen einem die gut gefütterten Hotelkatzen – und mit etwas Glück auch ein Fuchs. Es gibt Ausgrabungen, in denen Kinder unter Anleitung für einen Tag Archäologen spielen können. Und zum Glück keine lauten Milliardär-Partys mehr. (Karin Cerny, 10.6.2024)