Züge, Bahnhof, Menschen
Italienische "Frecciarossa" im Hauptbahnhof Mailand: Die Hochgeschwindigkeitszüge sollen Passagiere bald schnell nach Deutschland bringen.
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Rom/Wien – Mit dem Zug von Mailand nach Berlin über Bozen durchfahren: Das könnte ab 2026 möglich werden. Die Bahnverbindung über Bozen ist eine von zehn, mit denen die Europäische Union Bahnfahren über Grenzen hinweg attraktiver machen will. ÖBB, Deutsche Bahn (DB) und die italienischen Staatsbahn (FS) führen laut Medienberichten Gespräche über eine direkte Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Mailand und München, die dann auf Berlin verlängert werden soll.

Ziel sei es, die Fahrzeiten zu verkürzen: Derzeit dauert die Fahrt von Mailand nach München mit obligatorischem Umsteigen bis zu neuneinhalb Stunden. Durch den Einsatz der Hochgeschwindigkeitszüge des Typs "Frecciarossa" wird die Fahrzeit auf sechseinhalb Stunden reduziert. Der Service soll von der Tochter der italienischen Staatsbahnen Trenitalia, der ÖBB und der DB mit jeweils eigenem Zugpersonal durchgeführt werden.

Alpen und Mittelmeer

Das Projekt ist eines von zehn Pilotverbindungen, die die EU starten will. Darunter ist auch ein Nachtzug zwischen Amsterdam und Barcelona und ein neues Angebot des Unternehmens "Flixtrain" zwischen München und Zürich. Wie die EU-Kommission kürzlich bekannt gab, sollen mit diesen zehn Verbindungen bessere Verbindungen über Grenzen hinaus geschaffen werden, indem sie schneller und häufiger fahren bzw. auch günstiger sind.

Die Pläne für eine Bahnlinie Mailand-Berlin wird in Südtirol mit großem Interesse beobachtet. "Unsere Forderungen nach einer direkten Bahnverbindung mit Deutschland werden aufgegriffen. Auf diese Weise wird Südtirol wirklich ins Zentrum Europas gerückt", sagte der Südtiroler Landtagsvizepräsident Angelo Gennaccaro der Regierungspartei La Civica.

"Durch die Möglichkeit der Mobilität unserer Bürger bereichern wir unser Gebiet. Ich sage, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", so Gennaccaro. Bozen und die Brennerachse seien schon immer ein Kreuzungspunkt der Sprachen und Kulturen und ein Übergang zwischen dem Mittelmeer und dem transalpinen Raum gewesen. "Diese Besonderheit müssen wir nutzen, indem wir weiterhin in einen innovativen und nachhaltigen Schienenverkehr investieren", sagte der Landtagsvize. (APA, 14.6.2024)