Der Prozess gegen Evan Gershkovich wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden
Der Prozess gegen Evan Gershkovich wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, hieß es der Nachrichtenagentur Tass zufolge in einer Mitteilung des Gerichts.
AFP/NATALIA KOLESNIKOVA

Jekaterinburg – Der Prozess gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich in Russland wegen angeblicher Spionage soll am 26. Juni beginnen. Das teilte das zuständige Gebietsgericht in der Stadt Jekaterinburg am Ural am Montag mit. "Der Prozess wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden", hieß es der Nachrichtenagentur Tass zufolge in einer Mitteilung des Gerichts.

Zur Anklage wurde mitgeteilt, der Korrespondent des Wall Street Journal solle 2023 im Auftrag des US-Geheimdiensts CIA Informationen über die Produktion und Reparatur von Wehrtechnik gesammelt haben. Ziel der angeblichen Spionage sei das Unternehmen Uralwagonsawod in der Stadt Nischni Tagil im Ural gewesen.

Gershkovich, sein Arbeitgeber und die US-Regierung weisen diesen Vorwurf zurück. Die russische Seite hat im bisherigen Verfahren keinerlei Beweise öffentlich gemacht. Der Korrespondent war im März 2023 während einer Recherchereise in die Uralregion in Jekaterinburg festgenommen worden. Während der Untersuchungshaft wurde er in Moskau gefangen gehalten. Gershkovich gilt als Faustpfand, mit dem Russland die US-Regierung unter Druck setzen kann. Jekaterinburg, die Hauptstadt des Gebiets Swerdlowsk, liegt etwa zweieinhalb Flugstunden östlich von Moskau. (APA, 17.6.2024)