Frau holt Sonnencremeflasche und drückt Creme auf ihre Hand
Sonennschutz zur Sicherheit immer "großzügig verwenden", rät man vonseiten des Verbraucherschutzes. Denn die Schutzwirkung sei nicht bei allen Produkten so hoch wie angegeben.
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Sonnenschutz ist vor allem in den Sommermonaten ein Muss in Sachen Hautgesundheit – und zwar nicht nur an sonnigen Tagen. Ein bewölkter Himmel schützt nicht ausreichend vor den UV-Strahlen. So weit, so klar. Aber worauf muss man bei Sonnenschutz achten? Welche Creme ist am verträglichsten? Und ist ein Produkt aus der Apotheke wirklich besser als eines aus der Drogerie?

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) ist Fragen wie diesen nachgegangen und hat 17 Sonnenschutzmittel getestet. Die Ergebnisse sind durchwachsen: Mit neun Produkten konnte nur gut die Hälfte der untersuchten Sonnenschutzmittel überzeugen.

Mangelnder Schutz vor UV-Strahlung

Fünf Produkte erhielten direkt die Note "nicht zufriedenstellend", weil sie den angegebenen UV-Schutz nicht erfüllten. Dabei ist der Schutz der Haut vor UVA- und UVB-Strahlung – und damit auch ein Schutz vor Hautkrebs und frühzeitiger Hautalterung – die wichtigste Aufgabe eines Sonnenschutzprodukts. Im Test unterschritten allerdings eine Lotion und eine Creme den angegebenen UVB-Schutzfaktor.

Ein weiteres Produkt biete keinen angemessenen Schutz vor UVA-Strahlen. Ein Spray und eine weitere Creme "versagen sowohl beim UVA- als auch beim UVB-Schutz, und zwar so massiv, dass sie kaum schützen", heißt es vonseiten des VKI. Letzteres Erzeugnis war noch dazu mit 44,39 Euro je 100 Milliliter das mit Abstand teuerste in der Untersuchung. Bei der Wahl des Sonnenschutzmittels solle man sich daher weder von Marken noch vom Preis leiten lassen, denn die Qualität der Produkte schwanke jährlich von Test zu Test, bilanzierten die Fachleute.

Weichmacher nachgewiesen

Drei Erzeugnisse schnitten "durchschnittlich" ab, weil sie mit kritischen Weichmachern verunreinigt seien. Es ist das erste Mal, dass der VKI in seiner Untersuchung die Produkte auch auf gesundheitskritische Weichmacher überprüfte – und direkt fündig wurde. Drei Mittel wiesen den Weichmacher DnHexP nach, der laut EU-Verordnung in Kosmetika verboten ist. Die Substanz könne bei der Herstellung eines UV-Filters als Verunreinigung entstehen. Die festgestellten Konzentrationen waren allerdings so gering, dass sie nach Einschätzung des deutschen Instituts für Risikobewertung (BfR) kein akutes Risiko bergen. Nichtsdestotrotz sei so eine Verunreinigung vermeidbar, man erwarte von den Anbietern strengere Qualitätskontrollen, kritisierte VKI-Projektleiterin Birgit Schiller.

Und eine weitere Erkenntnis brachte das Ergebnis des VKI-Tests: Konsumentinnen und Konsumenten können sich nicht auf die Qualität einer bestimmten Marke verlassen, heißt es. Ein diesmal "durchgefallenes" Sonnenschutzmittel stamme von einem Hersteller, der in früheren Tests mit seinen Erzeugnissen durchaus überzeugte. "Nur mit aufwendigen und teuren Laboruntersuchungen lässt sich die Schutzwirkung zuverlässig messen und die Qualität eines Produktes beurteilen", so Schiller.

"Grundsätzlich raten wir weiter dazu, Sonnenschutzmittel großzügig zu verwenden", betonte die Konsumentenschützerin. Als gut und günstig hätten sich in diesem Test die Produkte von Today (Transparentes Sonnenspray), Nivea Sun (Schutz & Pflege), Sun Kiss (Sonnenmilch Sensitive) und Sundance (Sonnenspray) erwiesen. Alle Ergebnisse finden Sie hier. (APA, poem, 18.6.2024)